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Yajnavaraha's privater Tempel

BANTEAY SREI

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GESCHICHTE.      Banteay Srei wurde durch zwei Brahmanen-Brüder, von welchen Yajnavaraha auf der Gründungsstele besondere Erwähnung findet, und seinem jüngeren Bru-der Vishnukumara, in den sechziger Jahren des 10. Jahrhunderts erbaut. Auf der Gründ-ungsstele aus dem Jahre 968 sind der Stand von Sonne, Mond und den Planeten für April/Mai des Jahres 967 aufgelistet und lassen somit diese Zeit als den möglichen Baubeginn er-scheinen. Der Tempelbau fällt somit in die Zeitepoche der beiden Könige Rajendravarman II (944-968) und Jayavarman V (968-1000). Die Tempelanlage ist Shiva gewidmet. Der Name "Zitadelle der Frauen" stammt aus neuerer Zeit, wurde der Tempel von seinen Gründern doch Tribhuvanamahesvara genannt, "Lingam des Herrschers über die drei Welten". Ban-teay Srei stand in der "Stadt des Herrn" Ishvarapura, von welcher nichts erhalten geblieben ist.

Yajnavaraha war ein Enkel des Königs Harshavarman II (941-944), Ratgeber des Königs Rajendravarman II (944-968) sowie Regent und Lehrer des Königs Jayavarman V (968-1000). Im 10. Jahrhundert wurde es einflussreichen Würdenträgern erlaubt private Tempel zu errichten. Das charakteristische Merkmal der Privattempel ist deren Grösse: sie sind alle betont klein. Beispiele hierfür sind auch der Prasat Kravan und Bat Chum.

Banteay Srei wurde erst im Jahre 1914 entdeckt und war die erste Anlage von Angkor, wel-che dann in den Jahren 1931 bis 1936 restauriert wurde.

Layout von Banteay Srei mit dem eigenartig vorgelagerten Gopuram BAUPLAN.      Banteay Srei ist ein rein hori-zontal gelagerter Bau in purer Hindu-Archi-tektur und besteht aus drei konzentrischen Mauerringen, welche zueinander ein wenig nach Westen versetzt sind. Im Osten ist dem Tempel ein zirka 75 Meter langer, geschlos-sener Prozessionsweg vorgelagert, der durch den grossen, östlichen Gopuram betreten wird. Da es sich bei dieser Anlage um einen privaten Tempelbau handelt, ist diese in etwa nur halb so gross, wie üblicherweise eine königliche Anlage ausgelegt wurde. Die ganze Anlage ist exakt nach Osten aus-gerichtet und misst von Ost nach West 200 Meter. Der äusserste, dritte Mauerring umfasst eine Fläche von 95×100 Metern und umgibt den Tempelteich. Der zweite Mauerring umgibt den 42×38 Meter grossen Hof, in welchem je zwei längliche Gebäude mit je drei Kammern auf der Ost- und Westseite, sowie je ein längliches Gebäude auf der Nord- und Südseite liegen. Skizze von Banteay Srei mit dem eigenartig vorgelagerten Gopuram Der erste Mauerring, der ein Quadrat von 24 Metern Seitenlänge bildete und aus Ziegelsteinen bestand ist vollständig verschwunden. Das Zentrum der Tempelanlage bilden drei Prasat, die auf einer T-förmigen Plattform stehen. Der zentrale Hauptprasat ist Tribhuvanamahesh-vara (Shiva als grosser Herrscher der drei Welten) geweiht. Ein Portikus der zu einem pavillonartigen Vorbau, einem Mandapa, führt ist diesem vorgelagert. Neben dem ungefähr zehn Meter hohen Hauptprasat stehen zwei weitere Prasat, als einfache zirka acht Meter hohe Türme ausgeführt. Der nördliche Prasat ist Vishnu und der südliche Shiva geweiht. In der nord- und südöstlichen Ecke des ersten Hofs innerhalb des ersten Mauerrings finden sich noch je ein Bibliotheksgebäude.

TEMPELZUGANG.      Der Zugang zum Tempel erfolgt über einen im Osten des Tempels und ausserhalb der dritten Einfriedung gelegenen und freistehenden Gopuram. Dieser würde nor-malerweise in der vierten Einfriedungsmauer angelegt worden sein. Beim Tempel Banteay Srei gibt aber keinen Hinweis darauf, dass es jemals eine vierte Einfriedung gab. Der Gopuram besteht aus einer kreuzförmigen Kammer deren nördlicher und südlicher Flügel durch Fenster mit den typischen Steingittern erhellt werden. An diese beiden Fügel grenzt je eine Kammer an mit Durchgängen die Türen mit sehr hohen Schwellen aufweisen.

Das aus rosa Sandstein bestehende Giebelfeld über dem Hauptzugang des östlichen Gopuram zeigt Indra, den Wächter der östlichen Welt-sphäre und König der Götter, auf seinem drei-köpfigen Elefanten Airavata reitend. Der Tem-pel wird über den kreuzförmigen Ost-Gopu-ram, welcher von zwei Portiken flankiert wird, durch zwei enge Durchgänge mit sehr hohen Schwellen betreten. Der Hauptzugang wirkt etwas abgelegen, da die sonst übliche vierte Umfassungsmauer komplett fehlt (es hat die-se vermutlich auch nie gegeben). Von diesem vorgelagerten, alleinstehenden Gopuram führt ein zirka 75 Meter langer, gepflasterter Prozessionsweg zum Gopuram in der dritten Umfas-sungsmauer. Der Prozessionsweg verläuft zwischen zwei Reihen schlanker, halbhoher Pfeiler, die von Arkaden falnkiert wurden. Diese be-standen aus einer nach aussen geschlossen-en Lateritmauer, welcher innen quadratische Sandsteinpfeiler vorgelagert waren. Die Arka-den waren mit einem Ziegeldach bedeckt.

DRITTE EINFRIEDUNG.      Die dritte und äusserste Einfriedung mit einer Mauer aus La-terite misst 94×110 Meter. Dieser Innenhof beinhaltet nur den breiten Wassergraben, der den Ozean repräsentiert auf dem der Tempel-berg schwimmt. Wenn in der Regenzeit der Wassergraben mit Wasser gefüllt ist, vermit-telt die Spiegelung tatsächlich den Eindruck eines schwimmenden Tempels.

In der Ost- und Westmauer befindet sich je ein Gopuram als Zugang zum dritten Innenhof.

Der östliche Gopuram (III) ist kreuzförmig mit einer zentralen Kammer und vier weiteren Kammern, die als Erweiterungen der vier Arme der Hauptkammer angelegt sind. Der östliche Giebel, der am Boden nördlich des Zugangs-weges liegt, zeigt den Dämon Viradha wie er Sita gepackt hält. Der Gopuram war flankiert von Löwen und enthält einen Sockel auf welchem ein Lingam platziert war. Auf den inneren Türrahmen befinden sich Inschriften. Das westliche Giebelfeld dieses Gopuram befindet sich im Museum Guimet in Paris. Es zeigt eine Szene aus dem Mahabharata, in welcher die beiden Asura-Brüder Sunda und Upasunda um den Besitz der schönen Apsara Tilottama kämpfen und sich gegenseitig umbringen.

ZWEITE EINFRIEDUNG.      Die zweite Einfriedung misst 42×38 Meter und ist mit Laterit erbaut. Im zweiten Innenhof befinden sich sechs Gebäude, welche als Vorboten der späteren Gallerie-Einfriedungen betrachtet werden können (erstmaliges Auftreten im Tempel Ta Keo). Diese Gebäude aus, Laterit erbaut, mit je drei Innenräumen, waren einst mit Ziegeln auf Holz-rahmen gedeckt.

Vom westlichen Gopuram in der zweiten Umfassungsmauer, der aus Ziegelsteinen aufgebaut war, ist nichts erhalten geblieben, mit Ausnahme der Tore mit den runden, dekorativen Säu-len und den Türstürzen.

ERSTE EINFRIEDUNG.      Die erste Umfassungsmauer, die komplett verschwunden ist, bildete ein Quadrat mit 24 Metern Seitenlänge und bestand aus Ziegelsteinen. In der Ost- und Westmauer befindet sich je ein Gopuram. Die drei Prangs des zentralen Heiligtums sind auf einer T-förmigen Platform im Zentrum des ersten Innenhofs erbaut.

In the northeast and southeast corners are two libraries located with true doorways to the west and flase ones to the east. The libraries are constructed of sandstone with some infilling in laterite and vaulted in brick. Their cross-section is in the shape a a false triple nave, a form seen in many libraries of other temples (maybe originated from Banteay Srei). Through long, low windows in the false attic storey the rooms of the buildings are lit.

Der westliche Gopuram, looking more like a pavillion, is made of bricks with it's western en-trance closed to create a central chamber for a shrine. This pavillion is of square shape measuring 3.2 metres, which is the same size as that of the central sanctuary and the antechamber. On both sides of this central chamber are passageways located.

Der östliche Gopuram,

Die nördliche Bibliothek, zeigt im Ostgiebel den Re-gen Indras. Indra, Gott des Himmels, auf seinem drei-köpfigen Elephanten Airavana sitzend, bricht mit sein-em Donnerkeil ein Gewitter los, um ein Feuer im Khan-dava Wald zu löschen, welches der Gott Agni entfach-te um die Naga Taksaka zu töten, die in diesem Wald lebte. Der Gott Agni bat Krishna und sein Bruder Bala-rama auf ihren Streitwagen um Hilfe. Diese postierten sich beiderseits des Waldes und schossen ihre Pfeile ab, um den Regen am Fallen und die Tiere am Fliehen zu hindern. Die Pfeile wurden fälschlicherweise oft als Regensträhnen interpretiert.

Der Westgiebel stellt die Szene dar, in welcher Krishna Rache an seinem grausamen Onkel König Kamsa nimmt und ihn tötet, der ihn verfolgt und gepeinigt hatte.


Westliche und südliche Fassade der Bibliothek in der südlichen Ecke des ersten Innenhofes Die südliche Bibliothek zeigt im Ostgiebel Ravana den tausendköpfigen Dämon, wie er den heiligen Berg Kailash - als dreistufige Py-ramide dargestellt - erschüttert, auf dessen Gipfel sich Shiva mit seiner Gattin Parvati nie-dergelassen haben, während die Tiere des Waldes in panischer Angst in alle Richtungen flüchten, darunter auch Löwen.

Am westlichen Giebel ist die Geschichte von Shiva der Kama zu Asche verbrennt darge-stellt. Da Shiva, der als Einsiedler im Himalaja meditiert und die ihm nachstellende Parvati nicht beachtet, bittet diese Kama, den Gott der Liebe um Hilfe. Dieser schiesst Shiva ein-en Pfeil ins Herz, worauf Shiva, durch diese Stöhrung sehr erzürnt, Kama mit einem Blitzstrahl aus einem dritten Auge zu Asche ver-brennt. Nun erst nimmt Shiva die Schönheit Parvati war, nimmt sie zur Frau und erweckt Kama wieder zum Leben.

The three central sanctury towers in the first courtyard of Banteay Srei Das zentrale Heiligtum,

LAGE

Banteay Srei liegt zirka 25km nördlich der Hauptgruppe der Monumente von Angkor.

INFORMATIONEN

Beste Besuchszeit.      Am Vormittag bis zum Mittag erscheinen die Reliefs im besten Licht. Allerdings wimmelt die Tempelanlage zu dieser Tageszeit oft von Touristen, besonders in der Hochsaison. Empfehlenswert ist der frühe Morgen, bevor die Touristenhorden mit ihren rück-sichtslosen Führern die Tempelanlage fluten. Ein Besuch am Nachmittag empfiehlt sich für Fotografen nicht, da die Tempelanlage nach Osten ausgerichtet ist.

Besuchsdauer.     

Zugänglichkeit.     


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10-Jun-2007